In Frankfurt drängte sich der Apfelwein geradezu als Experimentierfeld auf. Einzige Zutaten: Äpfel und jede Menge Spaß von der Ernte bis zum Genuss.
Bis 1984 entwickelt sich eine stabile 5-köpfige Truppe (1 Frau, 4 Männer), die mit viel Handarbeit und nur der allernotwendigsten Technik ausgestattet, aus dem Nichts eine Kelterei aufbaut.
„MATSCH & BREI“ erobert sich ihren Platz.
Herstellung und Vertrieb von Apfelsaft kommen hinzu. Der Unabhängigkeit wegen setzt man auf „Direktvermarktung“. Zielgruppen: Endverbraucher bei Veranstaltungen und Märkten, Gastronomie aus zurückliegenden und aktuellen Bewegungszusammenhängen und Naturkostläden.
Gewinne werden zum größten Teil sofort in Produktion und Vertrieb reinvestiert. Die Löhne fallen äußerst gering aus.
Das Festhalten an basisdemokratischen und ökologischen Prinzipien verlangt langen Atem und viel, viel Überzeugungsarbeit. Doch Qualität und Originalität setzen sich durch. Die einmal gewonnenen KundInnen bleiben treu und werben Neue.
In Erntezeiten reichen die eigenen Kräfte nicht aus. Zur Unterstützung kommen Aushilfskräfte, die untereinander regeln, wer, wann, was arbeitet.
Ende 1992 ist ein spürbarer Einschnitt in der Betriebsentwicklung. Von 5-tätigen EigentümerInnen steigen 3 aus. Nach einiger Bedenkzeit wagen die Verbleibenden mit einem Neu-Einsteiger zu dritt, das Unternehmen in die Zukunft zu führen. Abfindungsforderungen sowie der Übergang zur Bilanzierung haben einen außergewöhnlichen Kapitalbedarf zur Folge.
Das Unternehmen wird auf den Bereich Groß- und Einzelhandel mit europäischen Weinen aus ökologischem Anbau erweitert.
Die Sorge um die Umwelt und gleichzeitig um heimische Rohstoffquellen führt zum Zusammenschluss mit engagierten VerbraucherInnen und ExpertInnen zur Arbeitsgemeinschaft Streuobst Hessen. „AStH“.
Im Gefolge bringt MATSCH & BREI einen Bioland-Cidre und einen Bioland-Apfelwein neu auf den Markt.
2001 scheidet der Neu-Einsteiger wieder aus der Firma aus. 2004 stirbt überraschend Petter Rich · die Firma wird vom Gründungsmitglied Reinhard Kuball fortgeführt.